Mehrwertsteuersenkung für Speisen: Was bedeutet das für die Gastronomie ab 2026?

Mehrwertsteuersenkung 2026

Die Gastronomiebranche in Deutschland steht vor einer bedeutenden steuerpolitischen Veränderung: Ab dem 1. Januar 2026 wird die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants und vergleichbaren Betrieben von aktuell 19 % auf 7 % gesenkt – dauerhaft. Diese Entscheidung wurde im September 2025 vom Bundeskabinett im Rahmen des Steueränderungsgesetzes beschlossen.

Was genau ändert sich ab 2026?

  • Die Umsatzsteuer auf zubereitete Speisen in der Gastronomie sinkt dauerhaft von 19 % auf 7 %, mit Ausnahme der Getränke.

  • Begünstigt sind Restaurants, Cafés, Bäckereien, Metzgereien, Unternehmen mit Catering-Angeboten sowie die Verpflegung in Kitas, Schulen und Krankenhäusern.

  • Gleichzeitig wird ab dem 1. Januar 2026 auch die Pendlerpauschale dauerhaft auf 38 Cent ab dem ersten Kilometer erhöht.

Warum hat die Bundesregierung die Mehrwertsteuersenkung beschlossen?

  • Finanzielle Entlastung: Die Gastronomie zählt zu den Branchen, die besonders stark unter steigenden Kosten für Personal, Energie und Lebensmittel leiden.

  • Politischer Auftrag: Die Steuermaßnahme war Teil der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag und Ergebnis eines langjährigen Engagements von Branchenverbänden wie dem Dehoga.

Wer profitiert von der Steuersenkung – und wer nicht?

Profiteure:

  • Gastronomiebetriebe, die Speisen vor Ort servieren

  • Betriebe mit angeschlossenen Bäckereien, Metzgereien oder Cafés

  • Caterer und Verpflegungsdienste in Kitas, Schulen, Krankenhäusern

Weniger profitieren:

  • Betriebe, die vor allem Getränke verkaufen (weiterhin 19 %)

  • Gastronomen, die die Entlastung nicht vollständig an Gäste weitergeben können, weil sie hohe Fixkosten haben

Welche Herausforderungen bleiben trotz der Entlastung bestehen?

  • Weitergabe der Entlastung: Werden die Preise für Gäste tatsächlich sinken? Viele Betriebe müssen die Entlastung zunächst nutzen, um gestiegene Kosten auszugleichen.

  • Abgrenzungsfragen: Wann gilt der ermäßigte Steuersatz – nur vor Ort, auch für To-go, auch für Lieferungen?

  • Haushaltsdebatte: Die Entlastung kostet den Staat Milliarden und könnte bei den Bundesländern für Diskussionen sorgen.

Was sollten Gastronomen jetzt konkret tun?

  1. Preiskalkulation anpassen: Die künftige Steuerhöhe sollte bereits in die Planung für 2026 einfließen.

  2. Kommunikation vorbereiten: Überlege, wie du Gästen die Preisgestaltung transparent erklären kannst.

  3. Steuerberatung nutzen: Prüfe rechtzeitig, wie du den Steuervorteil optimal nutzen kannst.

  4. Liquidität planen: Bis Januar 2026 müssen Betriebe noch mit dem alten Satz kalkulieren.

Wird die Maßnahme langfristig die Branche retten?

  • Ökonomen weisen darauf hin, dass die Senkung zwar hilft, aber nicht alle Probleme der Gastronomie löst.

  • Es bleibt abzuwarten, wie stark die Entlastung auf die Preise und die Nachfrage wirkt.

  • Wichtig wird sein, wie Betriebe ihre Chance nutzen – etwa durch Investitionen, Digitalisierung oder bessere Mitarbeiterbindung.


Fazit: Ist die Mehrwertsteuersenkung eine echte Chance?

Die Mehrwertsteuersenkung auf Speisen in der Gastronomie auf 7 % ab 2026 ist eine der bedeutendsten Entlastungsmaßnahmen der letzten Jahre. Sie gibt Betrieben die Möglichkeit, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und Gäste zu halten.
Ob die Entlastung tatsächlich bei den Verbraucher:innen ankommt, hängt von der Preisstrategie der Betriebe ab. Klar ist: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich auf die neue Steuerrealität vorzubereiten.

  
Quellen:
Tagesschau
Merschmeier + Partner

SR.de
mpulse.de
Wirtschaftswoche