Künstliche Intelligenz in der Logistik – Welche Chancen gibt es und wie wird sie schon genutzt?

Kuenstliche Intelligenz in der Logistik

Warum ist Künstliche Intelligenz für die Logistik ein Gamechanger?

Die Logistikbranche steht vor großen Herausforderungen: Der Druck, effizienter und nachhaltiger zu arbeiten, nimmt ständig zu. Fahrermangel, steigende Energiekosten und immer komplexere Lieferketten machen es notwendig, neue Wege zu gehen.
Eine Schlüsseltechnologie dabei ist die Künstliche Intelligenz (KI). Sie hilft, Prozesse schneller, kostengünstiger und fehlerfreier zu gestalten – und schafft gleichzeitig Transparenz in globalen Lieferketten.

Studien von transportlogistic.de und dem Fraunhofer IML zeigen: KI kann die Produktivität in der Logistik erheblich steigern. So schätzt McKinsey das globale Effizienzpotenzial durch KI im Supply Chain Management auf bis zu 2 Billionen USD.

Doch wie sieht es in der Praxis aus? Nutzen Unternehmen KI wirklich schon – oder bleibt es bei Zukunftsvisionen?

Wie denkt die Branche über KI? – Ein Blick in die JobMatch-Umfrage

Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick in eine aktuelle Umfrage von JobMatch. Mehrere Hundert LKW-Fahrer wurden befragt, und die Ergebnisse sind spannend:

  • 41 % gaben an, bereits KI zu nutzen, 59 % dagegen noch nicht.

  • 90 % kennen ChatGPT – doch nur 13 % setzen es beruflich ein, während 87 % es rein privat verwenden.

  • Auf die Frage „Würdest du KI nutzen, wenn es den Arbeitsalltag erleichtert?“ antworteten:

    • 34 % Ja

    • 21 % Nein

    • 45 % Vielleicht, kommt auf den Nutzen an

Die Ergebnisse zeigen klar: Das Bewusstsein für KI ist da, die Anwendung im Job aber noch gering.
Viele Beschäftigte haben bereits private Erfahrungen gesammelt, sind aber zurückhaltend, wenn es um den Einsatz im Unternehmen geht.

Das bedeutet für die Logistikbranche: Die Chancen sind riesig, aber der Nutzen muss klar kommuniziert werden. Sobald Mitarbeiter und Unternehmen verstehen, wie KI ihren Alltag erleichtert, wird die Akzeptanz schnell steigen.

Welche Chancen bietet KI für die Logistikbranche?

KI ist mehr als ein Trend – sie ist ein Werkzeug, das Produktivität, Effizienz und Nachhaltigkeit in der Logistik spürbar verbessert. Die wichtigsten Vorteile:

  • Effizienzsteigerung: Automatisierte Planungen und smarte Lagerlösungen sparen Zeit und senken Kosten.

  • Fehlerreduktion: KI erkennt Muster, die Menschen übersehen – und vermeidet so Ausfälle und Verzögerungen.

  • Skalierbarkeit: Systeme lassen sich flexibel an die Größe eines Unternehmens anpassen – vom kleinen Spediteur bis zum globalen Konzern.

  • Nachhaltigkeit: Optimierte Tourenplanung spart Kraftstoff, reduziert CO₂-Emissionen und unterstützt grüne Logistikziele.

Besonders wichtig: Viele JobMatch-Befragte sagten „Vielleicht“, wenn es um den Einsatz von KI geht. Genau hier liegt die Chance – Unternehmen, die den Nutzen klar aufzeigen, können frühzeitig Wettbewerbsvorteile sichern.

Wo wird KI heute schon in der Logistik eingesetzt?

Wie verändert KI die Lagerlogistik?

  • Fahrerlose Transportsysteme (FTS) und autonome Roboter bewegen Waren im Lager, ohne menschliche Steuerung.

  • KI-gestützte Kommissionierung macht die Bearbeitung von Bestellungen schneller und fehlerfreier.

Schwarmrobotik sorgt dafür, dass viele kleine Lagerfahrzeuge miteinander kommunizieren und sich selbst organisieren.

Wie unterstützt KI die Routen- und Tourenplanung?

Tourenplanung ist komplex: Verkehr, Lieferzeiten, gesetzliche Vorschriften und Kapazitäten müssen gleichzeitig berücksichtigt werden.
KI berechnet Millionen Optionen in Sekunden und liefert die effizienteste Route – ein klarer Vorteil in Zeiten steigender Transportkosten.

Wie funktioniert Predictive Maintenance in der Logistik?

Ein ungeplanter Ausfall kann teuer werden. KI-Systeme überwachen Maschinen und Fahrzeuge in Echtzeit, erkennen frühzeitig Verschleiß oder Anomalien und melden Wartungsbedarf automatisch. Ergebnis: weniger Stillstand, mehr Verfügbarkeit.

Welche Rolle spielt KI für kleinere Unternehmen?

Nicht nur große Konzerne profitieren. Mit der Plattform Omnistics hat das Fraunhofer IML eine modulare Lösung entwickelt, die speziell für kleinere und mittelständische Spediteure gedacht ist. Sie ermöglicht den Einstieg in KI ohne große IT-Investitionen – ein entscheidender Hebel für die breite Anwendung.

Wie sieht die Zukunft von KI in der Logistik aus?

Die Ergebnisse der JobMatch-Umfrage passen perfekt zu den Forschungsergebnissen:

  • Viele kennen die Technologie, aber es fehlen noch praxisnahe Anwendungen.

  • Die Mehrheit sagt: „Ja, ich würde KI nutzen – wenn der Nutzen klar ist.“

  • Der private Einsatz ist der Türöffner: Wer KI privat ausprobiert, ist eher bereit, sie später auch im Beruf zu nutzen.

Die Zukunft liegt in automatisierten, vernetzten und nachhaltigen Lieferketten. Besonders spannend:

  • KMU-Zugang zu KI durch einfache Plattformlösungen.

  • Nachhaltigkeit durch Routenoptimierung und effizientere Ressourcennutzung.

  • Neue Geschäftsmodelle durch die Verbindung von KI, Blockchain und IoT.

Am Ende wird KI nicht mehr die Frage sein, ob man sie nutzt, sondern wie schnell Unternehmen sie implementieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fazit

Künstliche Intelligenz ist längst in der Logistik angekommen – wenn auch oft noch zögerlich. Die Chancen sind riesig: von smarter Tourenplanung über automatisierte Lager bis hin zu neuen Geschäftsmodellen.

Die JobMatch-Umfrage zeigt, dass viele Beschäftigte bereit sind, KI zu nutzen – aber nur, wenn sie den praktischen Nutzen sehen.
Für Unternehmen heißt das: Jetzt ist die Zeit, KI praxisnah einzuführen und die Vorteile klar zu kommunizieren.

Wer früh investiert, sichert sich nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern gestaltet aktiv die Zukunft der Logistik.

 

Quelle:

https://transportlogistic.de

https://www.iml.fraunhofer.de

https://logistik-heute.de

https://www.scs.fraunhofer.de

https://de.wikipedia.org

https://jobmatch.de